Wie schrieb Johann Wolfgang von Goethe in seinem Osterspaziergang:
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in raue Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.“
Ich glaube, in diesem Jahr hat der Winter diese Zeilen des deutschen Dichters wohl ein wenig zu ernst genommen.
Wie es im Süden Südtirols aussieht, wenn sich der Winter in die Berge – genauer gesagt ins Mendelgebirge – zurückzieht und von dort Eis über die grünende Flur – genauer gesagt das Etschtal rund um Kaltern und den Kalterer See – sendet, das zeigen diese Fotografien vom 12.04.2012.
Aufgenommen auf der Mendelpass-Straße in diesem Frühling nur wenige Tage nach dem Ostersonntag, morgens zwischen 7 Uhr und 7 Uhr 15.
Das Alpenland Tirol im Übergang zwischen Nord und Süd wird seit Jahrhunderten bereist. Zumindest auf der Durchreise haben Händler, Krieger, Mönche, Künstler und Philosophen von jeher diesen Landstrich durchquert. Begegnungen mit Einheimischen blieben da selbstverständlich nicht aus. So haben die Tiroler, ihre Arbeitsweisen, Traditionen und Eigenarten auch bei den zahlreichen, prominenten Italienreisenden der letzten Jahrhunderte einen bleibenden Eindruck hinterlassen, ob dieser Eindruck allerdings immer von schmeichelhafter Natur gewesen ist, ist eine ganz andere Frage.
Zu den wohl bekanntesten Vertretern jener Gattung, die ihre Erfahrungen auf Reisen in Reiseberichten niederschrieben, dürfte der deutsche Schriftsteller Heinrich Heine zählen. Der allerdings zählt auch zu jenen Italienreisenden, die in ihren Niederschriften nicht gerade charmant mit den Tirolern und Südtirolern ins Gericht gegangen sind. Heinrich Heine und die Tiroler weiterlesen →
31.03.2012, unterwegs im Etschtal zwischen der Großgemeinde Eppan und Prissian bei Lana.
Nach der Neueröffnung der Gelateria Mary in Eppan geht’s durch das blühende Etschtal über Frangart, Tisens und Prissian hinauf auf den Gampenpass. Um einiges früher als üblich, hat in diesem Jahr hier entlang der Südtiroler Weinstraße die Apfelblüte eingesetzt. Doch nicht nur die Apfelbäume tragen ihr zartrosafarbenes oder weißes Blütenkleid, neben den Apfelblüten setzen die aufbrechenden Fliederblüten farbliche Akzente und zu Füßen der knorrigen Apfelbäume haben es sich der kleine blaue Ehrenpreis (auch Gewitterblümchen genannt) und das gelbblühende Frühlings-Scharbockskraut bequem gemacht. Die Texelgruppe, den Gantkofel oder den Schlern im Hintergrund ist das schon ein tolles Bild. Gefeiert wird die Apfelblüte aber erst später, nämlich zum Beispiel mit den Blütenfesttagen in Lana vom 09. bis 22. April.